Gramnegativer Fussinfekt
Zuletzt aktualisiert: 2022-11-22
Autor(en): Steybe T., Navarini, A.
ICD11: L08.8
Zuletzt aktualisiert: 2022-11-22
Autor(en): Steybe T., Navarini, A.
ICD11: L08.8
Gram Negative Toe Web Infection; mazerativer Fussinfekt; gemischter Fussinfekt.
Akute, infektiös bedingte exsudative Entzündung des Vorfusses sowie der Interdigitalräume des Fusses durch gramnegative Bakterien. Häufig Manifestation als Mischinfektion, meist auf dem Boden einer bereits bestehenden Tinea pedis [1].
Männer sind in einem Verhältnis um 4:1 häufiger betroffen als Frauen [2]. Der gramnegative Fussinfekt gilt als häufige Infektion, obgleich es wenig Daten zur Inzidenz gibt [3].
Keine.
Ursächlich für den gramnegativen Fussinfekt wurden in einer Uebersichtsarbeit von Aste et. al in abnehmender Häufigkeit die folgenden gramnegativen Erreger identifiziert: Pseudomonas aeruginosa (46,4%), Escherichia coli (13,8%), Proteus mirabilis (7,8%), Morganella morganii (7,1%), Enterobacter cloacae (7,1%), Klebsiella pneumoniae (6,2%), Acinetobacter spp. (5,5%), Serratia marcescens (3,1%) und Alcaligenes faecalis (3,1%). In 17 % der Fälle wurden zusätzlich grampositive Bakterien isoliert. Candida albicans war in 5 % der Fälle zusammen mit gramnegativen Bakterien vorhanden [2].
Prädisponierend für den gramnegativen Fussinfekt sind vorliegende Tinea-Infektionen, Hyperhidrose, das Tragen von okklusvem Schuhwerk, Diabetes mellitus, sowie eine übermässige sportliche Aktivität „athlete`s foot“ [7].
Typisch ist auch eine Tinea pedis, welche mit topischen Antimykotika behandelt wird. Einzelne können auch antibakteriell wirken, hingegen die gramnegativen aussparen - was zum Ueberwachsen von gramnegativen Bakterien führen kann.
Mazeration, Erythem, Oedem, Rhagaden. Ausgedehnte, erosive, mazerierte, selten ulcerierte Areale im Bereich der Zehenzwischenräume und des Vorfusses, teils begleitet von einem Erythem, einer Schwellung, Juckreiz und/oder Schmerzen. Charakteristisch ist eine scharfe klinische Abgrenzbarkeit zwischen betroffener und nicht- betroffener Haut [4]. Typisch ist süsslich-fauliger Geruch und grüne Fluoreszenz im Wood-Licht (bei Pseudomonaden-Infektion). Gelegentlich Lymphadenitis [7].
Bakterielle Abstrichentnahme mit Resistenztestung, mykologische Untersuchung [7].
Vorfuss, Zehenzwischenräume [7].
Rezidive (hohe Rezidivquote um 55% [2]), Erysipel [5], Id-Reaktion [3].
Trockenhalten der Füsse und Zehenzwischenräume, antimykotische Massnahmen [7].
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Topische Therapie [7]
Systemische Therapie [7] bei Verdacht auf Gewebsinvasion und systemischen Entzündungszeichen