Meningokokkeninfektion

Zuletzt aktualisiert: 2022-11-16

Autor(en): Anzengruber F., Navarini A.

ICD11: 1C1C.Z

Weichselbaum, 1887

Meldepflichtige, potentiell letale Infektion mit Neisseria meningitidis.

  • Weltweites auftreten
  • Saisonale Häufing in Mitteleuropa im Winter und Frühling
  • 5% sind asymptomatische Träger

  • Erreger: Neisseria meningitidis
  • Die Bakterien werden im Respirationstrakt aufgenommen und setzen Endotoxine frei

  • Die Infektion verläuft subklinisch
  • Es treten Petechien/Purpura auf und durch die gefäßschädigende Wirkung der Neisserien kann es zur Disseminierten intravaskulären Koagulopathie kommen
  • Vor allem bei Kindern sollte beim Auftreten von Petechien oder kleinen erythematösen Papeln an eine Meningokokken-Infektion gedacht werden

  • Blutbild, Gerinnung, Leber- und Nierenwerte
  • Klinik
  • Blutkulturen
  • Ggf. Liquorpunktion
  • Dermatopathologische Gewebsentnahme

  • Häufig, aber nicht exklusiv an Unterschenkeln und Stamm

  • Gefäßthromben (im akuten Stadium)
  • Bild einer leukozytoklastischen Vaskulitis (bei chronischem Verlauf)

Waterhouse-Friderichsen-Syndrom (hinweisend sind Purpura größer als 1 cm).

  • Bei engem Kontakt zu erkrankten Personen kann eine Expositionsprophylaxe mit Rifampicin p.o. 600 mg 1x tgl. verschrieben werden
  • Laut Bundesamt für Gesundheit wird eine Meningokokken-Impfung empfohlen für:
    • Patienten mit Immunsuppression
    • Rekruten
    • Laborpersonal
    • „Gewisse Reisende“
    • Kindern (1-4 Jahre)
    • Jugendliche (11-19 Jahre)
    • Es kann nicht gegen alle Serogruppen geimpft werden

  • Korrelliert mit Ausmaß der Hautbeteiligung
  • Letalität: Bis zu 80%

  1. Barquet N. Prognostic Factors in Meningococcal Disease. JAMA 1997;278:491.
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