Periorale Dermatitis

Zuletzt aktualisiert: 2022-11-16

Autor(en): Anzengruber F., Navarini A.

ICD11: ED90.1

  • Frumess u. Lewis, 1957
  • Mihan und Ayres, 1964

Dermatitis perioralis, Rosazea-artige Dermatitis, Stewardessen-Krankheit, Periorificial dermatitis.

Reaktive Erkrankung des Gesichts, Formenkreis der Rosazea. Juckende bis schmerzende Hautveränderungen im Gesicht. Nicht infektiös.

  • Inzidenz: ca. 1%/ J.
  • Altersgipfel: 20-40 J.
  • Frauen >> Männer.
  • Berufe mit Schminkzwang häufiger betroffen («Stewardessen-Krankheit»)

Keine.

  • Ursächlich ist ein übermässiger Gebrauch von Hautpflegeprodukten, Kosmetika, Sonnencrème
  • Prädisponierte Individuen sind u.a. Atopiker
  • Teufelskreis bei Anwendung von topischen Glukokortikoiden, zu hoher Wirkstoffklasse oder zu lange
  • UV-Licht (ist kein alleiniger Auslöser, kann jedoch zu einer Verschlechterung führen)

Die Krankheit steht der Rosazea nahe, ist von der Verteilung aber unterschiedlich. Die Hautveränderungen finden sich immer um ein Orificium herum: Perioral, perinasal, und/oder periorbital zeigen sich erythematöse, oftmals gruppierte, pruriginöse bis brennende, konfluierende, oftmals leicht schuppende Papeln, Papulovesikel und Pusteln, teils auch dünne Plaques.

  • Klinisches Bild
  • Keine Laboruntersuchungen notwendig
  • Im Zweifel Probeexzision

  • Perioral, periokulär, perinasal
  • Regelmässige Aussparung von ca. 1-2 mm der direkt an das Orificium angrenzenden Haut, denn in dieser Zone finden sich keine Vellushaarfollikel, die für die follikulär gebundene Krankheit aber notwendig sind

Follikulär zentrierte Pathologie. Epidermis spongiotisch, lymphozytäre perivaskuläre Infiltrate um die Follikelostien. Keine Demodex-Milben, Teleangiektasien, aktinische Elastose wie bei der Rosazea.

Möglichst Karenz von Gesichtsspflegemitteln.

  • Nur wenn Patienten den Auslöser einsehen, tritt eine Besserung ein
  • Häufig langwierig
  • Schlechte Adhärenz an Kosmetika-Karenz führt zum Rezidiv

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